Offenner Brief an Berliner Filmfestival sign now
Offener Brief an Herrn Dieter Kosslick
Nach weniger als fünf Monaten Produktionszeit freue ich mich, der interessierten Öffentlichkeit
die beiden Kinofilme Heavens Taxi und Iran Zendan (Gefängnis Iran) als fertig gestellt
präsentieren zu können.
Beide Filme sind einzig mit der tatkräftigen und aufopferungsvollen Unterstützung von
zahlreichen international bekannten Schauspielern und Mitarbeitern der Produktion aus den
unterschiedlichsten Nationen möglich geworden. Sie haben damit ihren Beitrag zu einer
wirklichen und sehr wahrhaftigen Darstellung der aktuellen Situation politisch Verfolgter,
politischer Gefangener und Gefolterter im Iran geleistet.
Meine Entscheidung, beide Filme nicht der Berlinale anzubieten, beruht einzig und allein auf
dem höchst bedauerlichen Umstand, dass Herr Kosslick mit seiner im Bezug auf iranische Filme
seit 15 Jahren verfehlten, wo nicht offen die herrschende Ideologie der Islamischen Republik
unterstützenden Festival‐Politik auch in diesem Jahr fort fährt. Seit Jahren erzählt Herr
Kosslick den Festival‐Besuchern, er bringe unter schwierigsten Bedingungen im Iran
produzierte Filme zur Aufführung. Derlei Verlautbarungen kommen schon insofern einer Lüge
gleich, als alle im Iran realisierten Filme, die das Land offiziell verlassen, notwendig und
unausweichlich von der Islamischen Republik unterstützt sind. Herr Kosslick wird auch 2010
neuerlich eine Deutsch‐Iranische Co‐Produktion zur Aufführung bringen. Ohne dass es eines
weiteren Beweises der politischen Instinktlosigkeit von Herrn Kosslick und seinen Mitarbeitern
irgend bedurft hätte, hat er so nur einmal mehr und ohne Not die Propagandamaschinerie der
Islamischen Republik protegiert. Wie dies angesichts von der gesamten Weltöffentlichkeit
bekannten Bildern von auf der Straße sterbenden, von mörderischen Milizen hin gemetzelten,
für selbstverständlichste Menschenrechte ihr Leben opfernden Demonstranten geschehen kann,
bleibt einstweilen das Geheimnis der Berlinale‐Veranstalter. Sie haben es mir damit
verunmöglicht, mit zwei auf diese aktuellen Geschehnisse im Iran Bezug nehmenden Filmen in
solcher Gesellschaft an dem Festival teilzunehmen.
Ich lade daher die Weltöffentlichkeit ein, mit uns die diesjährige Berlinale zu boykottieren, da sie
ein weiteres Mal durch ihre Kooperation mit regimetreuen Instanzen dem iranischen Volk, allen
Protestierenden und besonders den politisch Verfolgten, den politischen Gefangenen und
Gefolterten direkt ins Gesicht schlägt.
Ferner suche ich hiermit die Unterstützung der Presse und begrüße ausdrücklich jedwede Form
von Aktivität, die geeignet ist, Festivals weltweit zu alarmieren und vor folgenschweren
Verfehlungen wie denen der Berlinale‐Veranstalter im Hinblick auf das im globalen Kontext
äußerst sensible Thema offizieller iranischer Politik zu warnen.
gez.
Daryush Shokof
Berlin, Januar 2010
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